Goldsteig | 9. August 2024 bis 28. August 2024
Vom 9. August 2024 bis 28. August 2024 sind wir mit rund 450 km auf dem Goldsteig (Nordroute) gewandert.
Mit unserem Tagebuch laden wir Euch ein, uns zu begleiten.
Der Goldsteig ist einer der vielfältigsten, abwechslungsreichsten und spektakulärsten Fernwanderwege in Europa. ...Beginnend in Marktredwitz im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge verläuft der Goldsteig durch den Oberpfälzer und Bayerischen Wald weiter zum Zielort Passau. Kurz nach Thanstein teilt sich der Goldsteig in die Nordroute (291 km) und die Südroute (253 km), die sich kurz vor Passau wieder vereinigen. (Quelle: Wikipedia) [Offizielle Goldsteig-Homepage]
Ihr findet hier unsere Gesamtstrecke im Überblick und einen Link auf unsere Etappeneinteilung (pdf).
Daran anschließend kommt unser "Tagebuch", wo wir alle 1-3 Tage unsere Erlebnisse mit Euch teilen werden (sofern wir eine stabile Internetverbindung haben).
Mittwoch
28. AUG
2024
Wanderstart: 8:20
Ankunft am Tagesziel: 14:40 bzw. 16:22
Tages-km: 26,9
Höhenmeter auf / ab: 620 hoch / 847 runter
Wetter: meist sonnig mit wolkenlosem Himmel, nur zeitweise etwas bewölkt, sehr warm
Tagesbericht: Zu unserem Hotel gehört eine Bäckerei - Vorteil: Frühstück ab 6 Uhr; Nachteil: Backstubenbetrieb mit dazugehörigem Lärm ab ca. 3 Uhr = unsere Nacht war etwas unruhig. Trotzdem sind wir guter Dinge; verlassen den Ort bergab und folgen etliche Kilometer einem Bachwanderweg. Wie schön, dass sich unsere Befürchtung, heute noch mehr auf Teer laufen zu müssen (da Einzugsgebiet Passau) nicht bestätigt. Im Gegenteil - es ist ein ausgesprochen schöner Weg an diesem Bach entlang. An einer ehemaligen Papiermühle (mit interessanter Geschichte) steigen wir dann vom Tal auf und setzen den Weg zwischen Feldern fort. Mittagsrast zur Streckenhalbzeit gibt es wie gehabt auf einer Bank - wir brauchen letzte Nüsschen und der Notfall-Nussriegel auf. Weiter geht's ein gutes Stück entlang einer Autostraße, um dann nochmals in den Wald auf fast abenteuerliche Pfade abzubiegen inkl. einem derart verwachsenen Abschnitt, dass wir eine Umgehung wählen - und das alles mit zwar kurzen aber knackigen An- und Abstiegen. Und dann haben wir die Veste Oberhaus (oberhalb von Passau gelegen) quasi "auf Augenhöhe" vor uns - dumm nur, dass dazwischen die Ilz fließt, was bedeutet, dass wir gschwind mal noch 80 Höhenmeter absteigen und unmittelbar nach Überquerung der Ilz zur Veste wieder aufsteigen. Und dann ist's geschafft - wir stehen oben und schauen auf Passau hinunter - 19 Wandertage liegen hinter uns! Etwas Rührung übermannt uns! Wir nehmen noch den Ausblick auf den Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz mit, gönnen uns ein Eis und ein Alkohol-freies Bier und machen uns dann auf den Weg nach unten - in die Stadt und zu unserem Hotel. Morgen besichtigen wir Passau und am Freitag geht's nach Hause. Damit endet dieses Erlebnis und unsere Berichterstattung. Schön, dass Ihr mit dabei gewesen seid!
Dienstag
27. AUG
2024
Wanderstart: 9:08
Ankunft am Tagesziel: 16:58
Tages-km: 27,5
Höhenmeter auf / ab: 785 hoch / 931 runter
Wetter: sonnig, nachmittags heiter bis sonnig
Tagesbericht: Mit einem sehr schönen Sonnenaufgang dürfen wir aufstehen; und nach einem sehr guten Frühstück und einem netten Gespräch mit einem der beiden Chefs machen wir uns wieder auf den Weg. In einem steten auf und ab auf wechselnden Wegen geht es durch Waldstücke, über Wiesen und an Äckern entlang. Wir passieren eine Skisprungschanze; verlieren einmal kurz die Orientierung als Wegmarkierung und Peters Track unterschiedlich sind (finden uns aber rasch wieder zurecht) und legen dann relativ früh eine Rast ein am einzig ausgewiesenen Café auf der heutigen Strecke. Wir folgen dem Goldsteig weiter und im weiteren Verauf steigen wir erst mäßig, dann doch etwas steiler zum Aussichtsturm Oberfrauenwald (948 m) hinauf. Auch wenn die Sicht nicht ganz klar ist, können wir einige Stellen in der Ferne ausmachen, an denen wir gewesen sind. Es ist immer wieder beeindruckend, welche Wegstrecken man zu Fuß in ein paar Tagen zurücklegen kann. Wir legen hier auch eine weitere Pause ein; da heute erstmals relativ viele Stücke auf Teer zu laufen sind, müssen wir unseren Füßen etwas mehr Ruhe gönnen. Der Abstieg führt über einen steinigen, sehr steilen und recht langen Pfad; anschließend geht es mehrheitlich auf Forstwegen unserem Tagesziel entgegen. Hauzenberg liegt auf einer Anhöhe und wir wandern zuerst unterhalb an einem Bach entlang, durch den Kurpark (sehr schön angelegt), bis wir eine Kurve mit Anstieg nehmen, um "oben" im Ort anzukommen. Leider hat das Restaurant unseres Hotels heute Ruhetag, so dass wir uns nach einer belebenden Dusche nochmals 600 m zur empfohlenen Pizzeria auf den Weg machen - was sich aber 100% gelohnt hat.
Montag
26. AUG
2024
Wanderstart: 8:32
Ankunft am Tagesziel: 16:12
Tages-km: 24,1
Höhenmeter auf / ab: 793 hoch / 919 runter
Wetter: bedeckt, zeitweise aufgelockert bewölkt, aber trocken, mäßig warm
Tagesbericht: Auf Regen eingestellt freuen wir uns, als wir beim ersten Blick nach draußen nur einen bedeckten grauen Himmel entdecken. Im kleinen Supermarkt gegenüber unserer Pension können wir noch vor dem Start unseren Nuss-Vorrat auffüllen. Recht bald queren wir die Europäische Hauptwasserscheide (es ist spannend, an was wir so alles vorbeikommen!) - und dann geht's auch schon wieder kontinuierliche bergauf, bis wir die markanten und für uns beeindruckenden Felstürme am Dreisesselberg erreicht haben. Den kleinen Abstecher zum Hochstein (1333 m) lassen wir uns nicht entgehen und freuen uns an der Aussicht. Kurz darauf erreichen wir die deutsch-tschechische Grenze und marschieren ein kurzes Stück genau auf ihr. Der folgende Adalbert-Stifter-Steig ist zwar nahezu eben, aber derart felsig, dass wir nur langsam vorwärts kommen - die eigentlich mögliche Aussicht wird durch das eingetrübte Wetter und unsere volle Konzentrtation auf den Weg verhindert. Große kreuz und quer liegende Granitblöcke bilden das Steinerne Meer -ein begeisternder Anblick- das wir überqueren, um dann auf wieder felsigem Pfad zum Dreiländereck Deutschland-Österreich-Tschechien aufzusteigen. Hier legen wir auch eine Pause ein. Im anschließenden Abstieg bleibt es lange wechselnd felsig und wurzelig, bis wir den Gegenbach, der Grenzbach ist, überqueren und unseren Weg bis 1,5 km vor dem Ziel in Österreich fortsetzen, zunächst auf Teer -was nochmals zu einer kleinen Pause führt- dann auf breiten Forstwegen. Zurück über den Bach in Deutschland müssen wir zu unserem Zielort Breitenberg nochmals einen kurzen knackigen Anstieg bewältigen und dann haben wir unsere Unterkunft erreicht. Kurz nach unserer Ankunft fängt es an zu regnen - welch' großes Glück hatten wir! Auch wenn der Weg durch die enorme Konzentration anstrengend war - es war ein sehr schöner und interessanter Tag!
Sonntag
25. AUG
2024
Wanderstart: 8:01
Ankunft am Tagesziel: 15:08
Tages-km: 27,2
Höhenmeter auf / ab: 465 hoch / 607 runter
Wetter: schöner Sonnenaufgang - trocken, zunehmend bewölkt, 10:00-10:30 leichter Regen, dann bis abends trocken - bewölkt, wander-angenehme Temperatur
Tagesbericht: Ein wunderschöner Sonnenaufgang lässt uns leicht aufstehen. Wir können uns nicht erinnern je ein so liebevoll gerichtetes Frühstück für zwei serviert bekommen zu haben. Diese Pension - sein Wirt ist schon einzigartig! Beim Start ist es bereits bewölkt; hoffentlich erreichen wir den höchsten Punkt des Tages noch trocken mit etwas Aussicht. Doch zunächst geht es auf Pfaden mit großen Pfützen los - und beinahe stürzt Peter in eine solche, als er auf nassem Holz ausrutscht. Nur ein fast schon akrobatischer seitwärts-vorwärts Sprung kann die Landung im Schlamm verhindern. Auf breiten Forstwegen erreichen wir die Wüstung Leopoldsreut. Von diesem 1618 auf 1108 m Höhe gegründeten Ort stehen heute nur noch die Kirche und das Schulhaus - auf interessanten Schautafeln lesen wir die Geschichte dazu. Es geht weiter auf Forstwegen, nun ansteigend, bis auf den Haidel (1166 m) mit seinem Aussichtsturm. Wie gewünscht sind wir trocken geblieben und können von oben aus der einen Richtung den herannahenden Regen sehen und in die andere Richtung noch etwas Aussicht erhaschen. Mit Regenschirm geht's dann bei leichtem Regen auf Wander- und Forstwegen weiter; schon nach 30 min ist der Regen vorbei und es beibt trocken bis abends. Auf Waldpfaden werden wir in einer Extraschleife zur Wallfahrtskirche Kohlstattbrunn geleitet, bevor wir wieder auf Forstwegen unseren Weg Richtung Tagesziel fortsetzen. Eine kleine Bank am Wegesrand nutzen wir zur Mittagsrast; Peters Thermositzkissen kommen zum Einsatz. Danach dürfen wir eine Weile sehr hübsch dem Osterbachkanal folgen - erst auf gutem Weg, dann schmalem Pfad, schließlich Pfädchen. In der Folge geht es auf Forstwegen zügig weiter; wir treffen noch auf den Ursprung der Kalten Moldau, die hier aus dem Zusammenfießen dreier Bäche entsteht und sich später mit der Warmen Moldau zur Moldau vereinigt. Die letzten Kilometer bis zum Zielort Haidmühle sind auf Forstwegen gut gehbar.
Samstag
24. AUG
2024
Wanderstart: 8:35
Ankunft am Tagesziel: 16:26
Tages-km: 27,1
Höhenmeter auf / ab: 968 hoch / 908 runter
Wetter: sonnig, gelegentlich angenehmer Wind, im Wald warm, ungeschützt sehr warm
Tagesbericht: Vorhang auf - ein wolkenloser Himmel begrüßt uns am Morgen - das wird ein schöner Tag! Unser gestriger Wunsch nach einem 30 min früheren Frühstück war kommentiert worden "wenn der Bäcker dann schon da war" - und er war es - so dass wir gut gestärkt um halb neun starten können. Es geht, wie sollte es anders sein, gleich wieder zünftig bergauf - mal felsig, mal auf Holzbohlen oder einem nett angelegten Pfad; immer direkt auf den Lusen (1373 m) zu, dessen Gipfel im Schlussanstieg über eine Vielzahl an Felsstufen (die sogenannte Himmelsleiter) und am Ende ein Granitblockmeer zu erreichen ist. Welch herrliche Aussicht! Wir drehen uns in alle Richtungen und können uns nicht satt sehen. Bis zu unserer Mittagsrast in Mauth geht es danach tendenziell nur bergab durch wechselnde Waldlandschaften auf wechselnden Pfaden; einige Zeit folgen wir auch einem Bach durch wildes Urwaldgbiet - alles angenehm zu gehen und einfach schön! Zum Mittag können wir in einem Café eine ausgiebige Pause mit leckerem Kuchen einlegen, bevor wir mit einem weiteren Anstieg auf den Almberg gehen. Noch einmal können wir Aussicht genießen, was wir bei diesem strahlend blauen Himmel gerne tun (insbesondere da für Morgen Regen angesagt ist), bevor wir uns auf die letzten Kilomter zu unserem Tagesziel Philippsreut begeben auf mehrheitlich guten Forstwegen. Der Chef unserer Pension hat ein Herz für Wanderer, ist superfreundlich und kocht ausgezeichnet - wir haben die 15. Übernachtung und hier definitv bislang am besten gegessen.
Freitag
23. AUG
2024
Wanderstart: 8:21
Ankunft am Tagesziel: 17:31
Tages-km: 31,3
Höhenmeter auf / ab: 1162 hoch / 964 runter
Wetter: heiter, nachmittags zeitweise sonnig, angenehme Temperatur, gelegentlich etwas Wind
Tagesbericht: Unsere Königsetappe liegt vor uns und wir sind dankbar, dass wir bereits 20 min vor der Zeit frühstücken dürfen und uns dann um 8:21 auf den Weg machen können. Über eine Forststraße kommen wir zügig und in gleichmäßigem Schritt bergauf, so dass wir nach knapp 4 km und rund 400 Höhenmetern wieder unseren Goldsteig erreicht haben. Nach Querung eines Schachten folgen wir ihm auf einem schönen Waldpfad. Dann erreichen wir das Zwieselter Filz (Hochmoor), durch das wir auf einem Holzbohlenpfad hindurchgeleitet werden - wir sind ganz begeistert! Am darauffolgenden Schachten legen wir eine erste Pause ein und genießen den Blick ins Gelände. Weiter geht es in stetem auf und ab auf wechselnden Wegen bis zum heftigen, stellenweise fast alpinen Anstieg auf den Großen Rachel (1453 m). Etwas unterhalb des Gipfels an einem nicht mehr bewirtschafteten Haus machen wir eine zweite Rast, bevor wir den letzten Anstieg über steile Felsstufen nehmen. Auf der anderen Seite steigen wir dann auf einem sehr felsigen Pfad zum Rachelsee (1070 m) ab. Weiter geht es auf mehrheitlich felsigen oder steinigen Pfaden, gelegentlich Waldpfade, manchmal etwas sumpfig-nasse Pfade. Erst kurz vor unserem Tagesziel Waldhäuser bekommen wir einen breiten Forstweg, den wir ohne Aufpassen vorwärtslaufen können. -wow- war das ein Tag! Länge und Höhenmeter waren uns ja bekannt, aber die mehrheitlich anspruchsvolle Wegbeschaffenheit, sodass man immer hellwach sein musste, wo man den Fuß hinsetzt, war schon sehr Kräfte zehrend. Wir sind ziemlich erschöpft und ein entspanntes umfangreiches Abendessen und anschließend Füße hochlegen ist da genau richtig.
Donnerstag
22. AUG
2024
Wanderstart: 8:53
Ankunft am Tagesziel: 15:55
Tages-km: 25,1
Höhenmeter auf / ab: 973 hoch / 956 runter
Wetter: heiter, 22-25 Grad
Tagesbericht: Erstmals auf der Tour erleben wir morgens "die Schlacht am kalten Buffet", als rund 30 wandernd aussehende Menschen gleichzeitig frühstücken wollen. Aber es ist für alle ausreichend da, so dass wir bald danach in den Tag starten können. Es geht gleich knapp 2 Stunden gut bergauf, bis wir den Großen Falkenstein (1315 m) erreichen und bei guter Aussicht etwas verschnaufen. Auf dem Weg dorthin haben wir den ersten Schachten überquert - eine Weidefläche im Waldgebirge (heutzutage keine Weidewirtschaft mehr, aber mittlerweile "Weidepflege" durch Vereine zum Erhalt und Erinnerung). Auf markierten Pfaden werden wir durch dichtes Heidelbeergestrüpp, Borsten- und Seegras geleitet. Fünf solcher Schachten queren wir heute - jeder auf seine Art besonders. Die Wege dazwischen sind größtenteils Forstwege, die ein rasches Vorwärtskommen ermöglichen; aber wir werden auch auf einigen wurzeligen, manchmal felsigen Pfaden etwas bergauf und bergab geleitet. Immer wieder sind Passagen durch ehemals "toten Wald" dabei, den sich die Natur aber zusehends zurückerobert - neben teilweise skurrilen Baumskeletten wachsen vielfältig junge Bäume nach, ebenso Moose, Flechten und verschiedene Farne und Gräser. Zur Mittagspause finden wir glücklicherweise eine kleine Schutzhütte, wo wir uns etwas ausruhen und mit Nüssen und Feigen stärken können. Unser heutiges Tagesziel Buchenau liegt knapp 4 km von unserem Goldsteig entfernt - Näher war nichts zu finden. Wir beschließen diesen schönen Tag und die insgesamt drei gemeinsamen Wandertage mit unseren Freunden mit einem guten Abschluss-Abendessen.
Mittwoch
21. AUG
2024
Wanderstart: 8:26
Ankunft am Tagesziel: 15:45
Tages-km: 23,2
Höhenmeter auf / ab: 495 hoch / 1095 runter
Wetter: Hochnebel oder "in den Wolken" bei eisigem WInd und nur 15 Grad, später heiter, mittags kurzer Schauer, nachmittags heiter bis sonnig
Tagesbericht: Wir vermuten, dass es ein Generator war, der die ganze Nacht nahe unserem Schlafzimmer gebrummt und uns damit einen unruhigen Schlaf beschert hat. Das im Kühlschrank bereitgestellte Frühstück ist nicht üppig, aber ausreichnd und der Kaffeemaschine können wir einen Kaffee entlocken, so dass wir gerüstet in den Tag starten. Gleich zu Beginn dürfen wir nach einem kurzen Weg bergab einen knackigen Anstieg auf den Großen Arber nehmen; erst durch Heidelbeeren, dann über eine sehr steile und sehr lange Treppe. Leider steckt der Große Arber in den Wolken oder Hochnebel und es geht ein eisig kalter Wind, so dass wir gar keine Aussicht haben und uns schnell wieder an den Abstieg machen - lange über einen felsigen Pfad (sehr anstrenged), der irgendwann in einen wurzeligen Pfad übergeht und schließlich in einen Forstweg mündet, dem wir bis zum Großen Arbersee folgen (vergleichbar mit unserem Mummelsee). Von dort gehen wir auf breitem Forstweg nach Bayerisch Eisenstein, wo wir gücklicherweise genau einen offenen Gasthof für eine Rast fnden; und kaum haben wir Platz genommen, geht ein kurzer Schauer nieder - welch ein Glück für uns! Frisch gestärkt geht es wieder etwas bergauf und dann auf schönen Waldpfaden durch urwaldähnlichen Wald; teilweise ist noch viel toter Baumbestand zu sehen, an anderen Stellen hat sich der Wald bereits prächtig erholt - es ist eindrucksvoll. Wir erreichen das Schwellhäusl und laufen auf dem sog. "Schwellsteig" weiter (sehr interessant); die letzten Kilometer gehen wir auf einem guten Waldweg bis zu unserem heutigen Ziel, dem Gasthof Zwieseler Waldhaus.
Dienstag
20. AUG
2024
Wanderstart: 8:25
Ankunft am Tagesziel: 16:39
Tages-km: 22,6
Höhenmeter auf / ab: 1417 hoch / 886 runter
Wetter: vormittags bewölkt, zeitweise sonnig; nachmittags sonnig, zeitweise bewölkt; nicht mehr so heiß
Tagesbericht: Der gestrige Ruhetag war zur Materialpflege (= waschen), Nuss-Vorräte auffüllen und Erholung (= seeehr langes Mittagsschläfchen) hervorragend geeignet, da es die meiste Zeit regnete. Abends trafen unsere Freunde Barbara und Joachim ein, die die nächsten drei Etappen mit uns laufen werden. Der heutige Tag soll trocken sein und wir fahren mit dem Taxi an den Startpunkt außerhalb des Ortes, da ein langer Weg mit vielen Höhenmetern vor uns liegt und wir daher auf die Strecke aus dem Ort raus verzichten. Es geht gleich ordentlich bergauf und wir schaffen es, unseren markierten Weg zu verlieren - kein Gerät schlägt Alarm. Es dauert eine Weile, bis wir ihn zu unser aller Freude wieder erreichen. Der erste Gipfel mit Kreuz und einer schönen Aussicht - und alle Mühsal im Anstieg ist vergessen! Wir gehen weiter in stetem auf und ab auf einem begeisternden Kammweg mit immer wieder schönen Aussichten. Spannend ist die Passage durch den "Schlot" der Rauchröhren (Abstieg zwischen zwei Felstürmen hindurch). An einem Berggasthof legen wir eine Pause ein, um dann die "8 Tausender" in Angriff zu nehmen - die über 1000 m hohen Mühlriegel, Ödriegel, Waldwiesmarterl, Schwarzeck, Reischflecksattel, Heugstatt, Enzian, Kleiner Arber - natürlich immer mit Auf- und Abstieg - mal mehr und mal weniger. Landschaftlich immer schön auf mehrheitlich wurzeligen oder steinigen Pfaden, gelegentlich auch weicher Waldboden. Bei aller Schönheit ist der Weg sehr kräftezehrend und wir sind froh, als wir nach einem kurzen Abstieg vom Kleinen Arber unser Tagesziel die Chamer Hütte erreichen. Wir sind gerade noch rechtzeitig gekommen, um ein warmes Abendessen zu erhalten (bis 17 Uhr warme Küche). Wir bekommen alles gezeigt, dann geht das Personal komplett und wir sind mit zwei weiteren Wanderern alleine. Auch eine neue Erfahrung. --das war ein sehr schöner Weg und ein sehr schöner Tag--
Sonntag
18. AUG
2024
Wanderstart: 8:43
Ankunft am Tagesziel: 16:02
Tages-km: 27,5
Höhenmeter auf / ab: 998 hoch / 998 runter
Wetter: Tagesstart grau-in-grau, späterer Vormittag Regen, kurze Regenpause, dann wolkenbruchartiger Regen, der später in leichten Regen übergeht, am Ziel trocken/bewölkt
Tagesbericht: Unsere Schlafqualität war auf superdünnen Matratzen auf Holzbrett eher bescheiden, so dass wir gerne aufstehen. Draußen ist es grau-in-grau und wir bereiten alles regenfest vor. Unser Weg führt uns bei Furth i.W. über das künftige Gelände der Landesgartenschau 2025. mmmh - da war mal ein Wanderweg und auch eine Brücke - jetzt ist da Baustelle... Wir müssen eine kleine Ehrenrunde drehen, bis wir wieder auf unseren Weg kommen. Bald liegt das Städtchen hinter uns und wir setzen unseren Weg insgesamt sanft ansteigend durch Wiese, Feld und Wald fort. Um 11:20 beginnt es mäßig zu regnen; glücklicherweise nicht sehr lang, da wir einen sehr giftigen Schlussanstieg vor uns haben, bis wir das Gipfelkreuz des Burgstalls erreichen, sowie einen Sendemast des Bayrischen Rundfunks. Nachdem wir leider Null Aussicht haben, verlassen wir die Höhe schnell wieder. Etwas unterhalb machen wir unter dem Vordach eines Maschinenhauses im Trockenen Rast. Und dann setzt wolkenbruchartiger Regen ein. Nachdem Bleiben keine Option ist, machen wir uns an den Abstieg; Forstwege bleiben begehbar, aber Waldwege wandeln sich in kleine Bäche und wir sind froh, als wir eine Bahnhaltestelle erreichen -auch wenn der Regen mittlerweile nachgelassen hat- von der wir mit dem Zug in 10 min unseren Zielort erreichen könnten. Aber - dazu müssten wir noch 90 min auf diesen Zug warten. Durchnässt und ausgepowert ist das keine gute Idee, so dass wir kurzerhand nochmals 6,5 km und einige Höhenmeter dranhängen und trotz Regen in unseren Zielort Bad Kötzting laufen. Dort kommen wir im Trockenen an und freuen uns, dass wir Morgen Ruhetag haben (= kein Bericht) - auch damit wieder alles trocken werden kann.
Samstag
17. AUG
2024
Wanderstart: 9:16
Ankunft am Tagesziel: 16:05
Tages-km: 19,9
Höhenmeter auf / ab: 597 hoch / 843 runter
Wetter: Start im Regen, nach ca. 1 Std. Regen-Ende und aufgelockerte Bewölkung, nachmittags heiter und zeitweise sonnig
Tagesbericht: Das Regenradar ist zuverlässig - es fängt um 8:30 an zu regnen, so dass wir es etwas gemütlicher angehen lassen und erst um 9:16 starten in kurzer Kleidung, da es weiterhin warm ist, aber mit Regenschirm. Wir nehmen den ersten Anstieg zum Klammerfels (847m) mit Gipfelkreuz und Aussichtsturm. Und als wir auf der Plattform sind, hört es wie prognostiziert auf zu regnen und wir können zumindest ein kleinwenig Aussicht erhaschen. Über einen sehr schönen Pfad und einige felsige Passagen geht es weiter; es folgen Waldwege. Auf einem erneut schönen Pfad erreichen wir den Pfennigfelsen, der hinter einer Steinklappe eine Nische mit Geldstücken hat. Wanderer legen dort Geld hinein, dass sie gesund immer wieder an diesen Ort zurückkehren. Nach einem Abstieg erreichen wir den Deutsch-Tschechischen Grenzübergang Dreiwappen. Der nächste Anstieg bringt uns zum Kreuzfelsen (938 m) und keine 15 min später erreichen wir den Tannenriegel (910 m) mit dem Leuchtturm der Menschlichkeit. Was für ein herrlicher abwechselungsreicher Wandertag! Vom folgenden Aussichtspunkt Reiseck (902 m) mit einem gläsernen Kreuz auf dem Fels sehen wir unser Tagesziel Furth im Wald. Doch bis dorthin liegt nochmals ein längerer Abstieg vor uns. In Furth ist Drachenstich-Fest, mit u.a. Deutschlands ältestem Volksschauspiel. Der sehr schöne Ort ist ein einziges großes mittelalterliches Fest. Wir machen Rast in einem Café und bummeln anschließend etwas durch die Straßen, um dann zu unserer heutigen Unterkunft etwas außerhab zu laufen - eine Jugendherberge, da die Hotels aufgrund des Festes alle ausgebucht waren.
Freitag
16. AUG
2024
Wanderstart: 8:06
Ankunft am Tagesziel: 15:31
Tages-km: 27,4
Höhenmeter auf / ab: 746 hoch / 502 runter
Wetter: in der Frühe etwas dunstig, dann wolkenlos blauer Himmel und sonnig, bis 32 Grad, nachmittags leichte Bewölkung
Tagesbericht: Nachdem eine lange Strecke vor uns liegt, freuen wir uns über die Möglichkeit, um halb sieben frühstücken zu können. Pünktlich um 7:44 sind wir abfahrbereit, doch unser Fahrer verspätet sich um 13 Minuten = knapp 1 gewanderter Kilometer. Wir nehmen seinen Vorschlag an, dass er uns etwas weiter als die gestrige Haltestelle fährt, an den Punkt, wo der Goldsteig die Straße kreuzt. Mehrheitlich sind wir heute auf Wegen in freiem Geläde unterwegs; es geht nur leicht bergauf und bergab - und es ist mächtig heiß. Über jeden kurzen Waldabschnitt freuen wir uns und an einem Brunnen kühlen wir uns Arme und Gesicht. Erneut gibt es keine Möglicheit zur Mittagseinkehr und so ist dann in einem Ort eine schattige Bank bei einem Vereinsheim unser Rastplatz. Etwas erholt geht es in der Mittagshitze weiter. Die Thuraumühle mit ihren vielen Mühlrädern bietet nochmals Möglichkeit für einen Halt, bevor wir einen leichten Anstieg nehmen. In der darauffolgenden Senke hat jemand einen urigen Rastplatz als "Wanderer-Tränke" hergerichtet; u.a. mit Getränken in einem Bodenloch. Es gibt ungezählte Kleinkigkeiten anzuschauen und wir legen nochmals eine Rast ein. Dann rückt das Tagesziel näher, das wir uns aber über einen Kreuzweg mit 130 Höhenmetern nochmals hart erwandern müssen. Sein Ende wird von einer schöne Kastanienallee gesäumt und dann erreichen wir Herzogau und kurz darauf unser Hotel. // Für uns kurios/ungewohnt: In den letzten zwei Tagen haben wir immer wieder Golfcarts auf der Straße gesehen. So wie andere mit dem Auto oder Fahrrad unterwegs sind. Uns wird erklärt, dass das gerade Trend und in ist. Es gibt sogar Menschen, die damit mit ihrem Hund Gassi fahren.
Donnerstag
15. AUG
2024
Wanderstart: 8:53
Ankunft am Tagesziel: 16:00 bzw. 16:30
Tages-km: 24,5
Höhenmeter auf / ab: 663 hoch / 728 runter
Wetter: morgens fast herbstlich mit Frühnebel und Kühle, vormittags bewölkt, nachmittags sonnig und wieder entsprechend warm
Tagesbericht: <huch, was ist das denn> so der Gedanke beim ersten morgendlichen Blick aus dem Fenster: Frühnebel und ziemlich frisch. Doch bis zum Abmarsch ist die Sicht wieder klar, aber die Luft von einem nächtlichen Regen noch angenehm kühl. Da so früh kein Bus fährt, bringt uns unser Gastwirt freundlicherweise zu unserem heutigen Einstiegspunkt, den wir etwas außerhalb gewählt haben, um uns den unattraktiven Weg aus dem Ort raus zu ersparen. Und dann geht's wieder leicht hügelig durch Wald und Feld; vormittags schlägt der Weg viele Haken und wir müssen etwas auf Zack sein, um keinen Abzweig zu verpassen. Um die Mittagszeit bietet eine etwas versteckte schattige Bank Möglichkeit zur Rast, bevor wir durch das Prackendorfer Moos kommen, das sich aber als unspektakulärer erweist als wir erhofft/erwartet hatten. Stellenweise wirkt dieses kleine Moor etwas ausgetrocknet. Bald darauf erreichen wir die Stelle, wo sich der Goldsteig in die Nord- und Südroute teilt, bis sie sich kurz vor Passau wieder vereinigen. Wir gehen die Nordroute. Mit einem kurzen aber knackigen Anstieg erreichen wir die "Steinerne Wand", ein ca. 500 m langer teilweise mit Stufen ausgebauter sehr schöner Felsenweg mit herrlicher Aussicht. Von dort ist's nur noch ein kleiner Anstieg bis zur Schwarzenburg auf dem Schwarzwihrberg, die zu unserem Erstaunen sogar eine Freilichtbüne hat. Die Schutzhütte hat geöffnet und wir gönnen uns noch eine kleine Pause mit Trinken und Eis, bevor es die letzten Kilometer nur noch bergab nach Hillstett an die Bushaltestelle geht, wo wir uns von unserem heutigen Hotel abholen lassen, das am Eixendorfer See liegt.
Mittwoch
14. AUG
2024
Wanderstart: 8:21
Ankunft am Tagesziel: 14:00 bzw. 14:37
Tages-km: 20,5
Höhenmeter auf / ab: 478 hoch / 585 runter
Wetter: sonnig bis leicht bewölkt, nicht mehr so heiß wie die letzten Tage, gelegentlich ein kühlerer Windhauch
Tagesbericht: Sicherheitshalber verpacken wir alles regenfest - auch wenn es am Ende trocken bleibt. Wir starten den Wandertag nachdem wir den Schlossberg wieder erklommen haben auf einem geologischen Lehrpfad und queren dort die sog. "Fränkische Linie", ein über 200 km langer, von Südost nach Nordwest verlaufender Bruch in der Erdkruste - sehr spannend! Anschließend geht es auf Waldwegen leicht wellig voran, bis wir mit einem kleinen Anstieg den Gipfel des Wildenstein erreichen (736 m), wo wir auf einer Bank unterhalb des Gipfelkreuz eine kurze Rast einlegen. Erneut müssen wir beim Cruisen auf breiten Wegen aufpassen, dass wir nicht die gelegentlichen Abzweigungen des Goldsteigs auf kleine Pfade verpassen; einmal erinnert uns wieder Peters Navi, dass wir eine "Streckenabweichung" haben und wir müssen rund 50 m zurücklaufen. Die zweite Streckenhälfte geht überwiegend an Feldern und Waldrändern entlang und wir sind froh, dass es heute nicht mehr so heiß ist. Wir erinnern uns an die Aussage eines Gastwirts, dass es hier eine dünn besiedelte Gegend sei. Stimmt! Heute haben wir außerhalb von Ortschaften genau 1 Mensch mit Hund getroffen - auf 20 km. In unserem Zielort Oberviechtach schauen wir uns noch ein "9-11 WTC Memorial" an, das u.a. aus einem Stahlteil aus den Überresten der zerstörten Zwillingstürme besteht. Da in dem Ort keine Unterkunft zu bekommen war, fahren wir mit dem Bus in einen Nachbarort zu unserem heutigen Landgasthof.
Dienstag
13. AUG
2024
Wanderstart: 8:27
Ankunft am Tagesziel: 14:53
Tages-km: 22,5
Höhenmeter auf / ab: 785 hoch / 753 runter
Wetter: sonnig, blauer Himmel, sehr warm, bis zu 35 Grad
Tagesbericht: Wir haben trotz großer Hitze gut geschlafen und starten um halb neun in den neuen Tag. Schnell haben wir Leuchtenberg bergab verlassen, um gleich darauf im Gegenanstieg bereits ordentlich ins Schwitzen zu kommen. Nach knapp einer Stunde wartet die moderne Herausforderung für den Wanderer auf uns: Unterquerung einer Bundesstraße und einer Autobahn entlang einer anderen Bundesstraße; zum Glück ist nichts los und wir haben dieses Straßengewirr bald passiert. Kurz darauf steigen wir ins wilde Pfreimdtal ab und folgen der Pfreimd mal über wurzelige oder steinige Pfade, mal auf mehr oder weniger breiten Wegen, mal direkt am Wasser, mal ein Stück oberhalb. Bereits lange vorher wirbt ein Dorfladen in Trausnitz mit Rastmöglichkeit für Goldsteig-Wanderer. Und dieses Mal haben wir Glück - weder Ruhetag, noch Urlaub, sondern offen, so dass wir eine ausgedehnte Pause machen. Anschließend geht es zumeist auf gemütlichen Waldwegen weiter, wobei sie noch einige Meter auf und ab mit sich bringen. Auf den letzten 3 Kilometern umrunden wir unseren Zielort Tännesberg, erklimmen den Schlossberg und schauen von oben auf den Ort, um dann wieder dorthin abzusteigen - eine echte Ehrenrunde, wobei der Ausblick es wert ist. Trotz großer Wärme nehmen wir beim Abendessen als Vorspeise eine Leberknödelsuppe - da scheint uns noch Flüssigkeit und Salz zu fehlen. Insgesamt fühlen wir uns heute weniger erschöpft als Gestern - vielleicht stellt sich unser Körper langsam auf das Wandern ein. Morgen könnten uns ein paar Regentröpfchen treffen - aber das sehen wir, wenn es soweit ist.
Montag
12. AUG
2024
Wanderstart: 8:01
Ankunft am Tagesziel: 15:10
Tages-km: 26,1
Höhenmeter auf / ab: 774 hoch / 612 runter
Wetter: sonnig, wolkenlos, heiß, bis zu 33 Grad
Tagesbericht: Frühstück um 7 Uhr - so können wir früh starten, auch wenn es trotzdem bereits mollig warm ist. Nach dem wow von Vorgestern und dem doppel-wow von Gestern können wir es nicht täglich toppen und so erleben wir heute eine Wanderung durch Wald und Flur auf immer wieder wechselnden Wegen ohne besondere Natur-Highlights; dabei ist es immer noch leicht hügelig. Dafür gibt es anderes: wir erleben sehr bewusst die Kühlwirkung des Waldes, wennn wir in ihn hinein oder aus ihm herauskommen. Wir entdecken ein Steinkreuz mit Pflugschar aus dem 16. Jh., sowie einen Gedenkstein an Kaiser Karl IV. Dieses fast meditative Laufen bringt uns beinahe einen Verlaufer - plötzlich schlagen Peter Gerätschaften Alarm - wir haben einen Abzweig übersehen. Aber mit etwas querfeldein sind wir schnell wieder auf dem richtigen Weg.
Und wir sind wieder den ganzen Tag nahezu alleine unterwegs, außer 2 Menschen mit Hunden ist uns außerhalb von Ortschaften niemand begegnet (abgesehen von Bauern auf dem Feld). Nachdem es auf der gesamten heutigen Strecke keine Möglichkeit zur Einkehr gibt, machen wir auf einer schattigen Bank Rast mit Nüssen und Trockenfeigen. Die heutige Hitze zehrt an uns, unsere Wasservorräte sind irgendwann aufgebraucht und wir sind froh, als wir unseren Zielort Leuchtenberg erreichen. Unsere Gastwirtin ist sehr freundlich und am Abend kocht sie ausschließlich für uns.
Sonntag
11. AUG
2024
Wanderstart: 8:21
Ankunft am Tagesziel: 15:24
Tages-km: 25,4
Höhenmeter auf / ab: 459 hoch / 523 runter
Wetter: sonnig und sehr warm, bis zu 33 Grad
Tagesbericht: Um 6 Uhr morgens lässt uns lang anhaltendes Glockengeläut der gegenüberliegenden Kirche unsanft aus dem Schlaf hochschrecken. Freundlicherweise wurde unser Wunsch für ein frühes Frühstück angenommen und so können wir uns bereits um kurz vor halb neun wieder auf den Weg machen. Die Sonne strahlt von einem wolkenlos blauen Himmel - herrlich! - aber auch schon ziemlich warm. Nach kurzer Zeit erreichen wir das Waldnaabtal. Wenn es gestern schon schön war, so ist es heute nochmals mehr schön! Es ist idyllisch - absolut ruhig - sanft und friedlich. Die Waldnaab mäandert durch das Tal und unser Weg, mal breiter mal schmaler immer an ihr entlang, mal direkt am Wasser mal etwas höher. Wir passieren verschiedene Felsformationen, manch mit Namen, andere mit Sagen verknüpft. Ungezählte Male stellen wir fest WIE schön das heute ist! An einer Stelle gibt es die Möglichkeit, anstelle des gut gehbaren Forstwegs für ein paar Kilometer einen Uferpfad auf der anderen Seite zu nutzen - was wir selbstverstädlich machen. Um die Mittagszeit erreichen wir einen kleinen Ort; leider gibt's in dem einzigen Gasthof weder Kuchen noch sonst einen ansprechenden Nachtisch, außerdem ist derart voll belegt, dass wir nach dem Trinken weiter ziehen, denn noch haben wir ein paar km vor uns. Diese zweite Weghälfte führt uns jetzt teilweise über offenes Gelände, wo wir die Tageshitze so richtig spüren. Und doch sind auch wieder Passagen am Bach und im Schatten dabei. Insgesamt ist der gesamte heutige Weg wieder als sanft hügelig zu beschreiben, so dass wir gut vorankommen und unser Ziel Neustadt a.d. Waldnaab zu einer guten Zeit erreichen. Kurz vor unserem Hotel können wir eine Eisdiele nicht ignorieren und wir holen unser "Mittagessen" nach. In unserem Zimmer überrascht eine Waschschüssel mit Wellness-Fußbad - das haben wir bislang noch nicht erlebt. Da das hoteleigene Restaurant geschlossen hat, gibt es Abendessen in einer nahegelegenen Pizzeria.
Samstag
10. AUG
2024
Wanderstart: 09:35
Ankunft am Tagesziel: 14:11
Tages-km: 16,98
Höhenmeter auf / ab: 255 hoch / 323 runter
Wetter: morgens um halb zehn 27 Grad und sonnig, später heiter bis wolkig, bis zu 32 Grad, gelegentlich ein gefühlt kühlerer Windhauch
Tagesbericht: Da wir nur knapp 17 km auf dem Plan haben, lassen wir es heute ruhig angehen und haben das Frühstück erst auf halb neun bestellt. Aber bereits um 7 Uhr sind wir glockenwach und freuen uns beim Blick nach draußen am herrlichen Sonnenschein - das verspricht ein schöner Tag zu werden! Da es Gestern etwas spät war, sind unsere Wandersachen nicht ganz trocken -egal- der Rest trocknet am Körper. Michaelas Knöchel ist zwar nicht 100% gut, aber ggü. dem Vortag auf jeden Fall einsatzbereit. Das Frühstück ist mengenmäßig überschaubar, aber die Qualität ist sehr gut und so geht's gut gerüstet wieder los. Kurz nach dem Ort kommen wir an einen sehr alten Waldfriedhof und wenig später zu einer 350 jahre alten mächtigen Buche. Anschließend durchqueren wir eine Seenlandschaft, die uns mit immer neuen Wasserspiegelungen begeistert. Vor langer Zeit angelegt ist sie heute Immaterielles Kulturerbe in Deutschland als "Traditionelle Karpfenteichwirtschaft in Bayern". Staunend lassen wir uns an einem Bahnübergang per Tastendruck und Telefonat die Schranke öffnen - nach der Querung müssen wir uns melden und die Schranken werden wieder geschlossen. Was es nicht alles gibt! Die heutigen Wege sind fuß-schonend - zumeist Forst- und Waldwege in nur leicht welligem Gelände. Nur 2,5 km vor dem Ziel legen wir auf einer beschatteten Bank auf einer kleinen Anhöhe noch eine Pause ein, um dann gemütlich ins Ziel nach Falkenberg einzulaufen. Über dem Ort thront imposant die Burg Falkenberg. Wir sind mit kurz nach zwei früh dran und es dauert bis 15 Uhr, bis wir in unserem Gasthof jemand erreichen und können dann noch ein paar entspannte Stündchen die Füße hochlegen, bevor wir um 17:30 die erste Möglichkeit zum Abendessen nutzen.
...ich schaffe es leider weiterhin nicht, die Bilder in eine von mir gewünschte Reihenfolge zu bringen...
Freitag
9. AUG
2024
Wanderstart: 13:43
Ankunft am Tagesziel: 18:13
Tages-km: 19,87
Höhenmeter auf / ab: 482 hoch / 478 runter
Wetter: schwül-warm, um die 28 Grad, heiter bis wolkig, am Zielort blauer Himmel
Tagesbericht: Die Zeit zwischen 6:00 und 13:45 Uhr verdient die Schlagzeile "Deutsche Bahn versucht Wanderstart zu verhindern". Der erste Zug wird mit einer derartigen Verspätung angekündigt, dass Zug 2 weg wäre - also schnell mit dem Auto nach Karlsruhe. Zug 2 passt, aber Zug 3 fährt gar nicht - über eine angekündigte Ausweichstrecke versuchen wir, uns dem Ziel zu nähern - ein empfohlener Zug verschwindet plötzlich von der Anzeigetafel - am Ende kommen doch wieder 30 km Schienenersatzverkehr = Bus. Aber wir geben nicht auf und können schlussendlich 1 Std. 45 Min. später als geplant unseren ersten Wandertag in Marktredwitz starten. Bis auf ganz wenige schön restaurierte Häuser ist der Ort eher etwas heruntergekommen, so dass wir froh sind, ihn rasch hinter uns zu lassen. Wir freuen uns, als wir einen ordentlichen Goldsteig-Start mit einem großen Stein entdecken und sich auch ein Fotograf für uns findet. Ungefähr ab km 4 fällt auch spürbar der Bahn-Stress von uns ab. Es folgt ein Cruisen durch leicht wellige Landschaft, meist auf Forstwegen, manchmal auf Teer und dazwischen immer wieder Abschnitte, die sich wie "querfeldein" anfühlen. Zeitgleich haben wir den Gedanken, dass hier nicht viele Menschen unterwegs sind. Und tatsächlich begegnen uns außerhalb von Ortschaften heute +/- zehn Menschen. Ungefähr bei km 11 vertritt sich Michaela (mal wieder) den linken Knöchel, so dass der Weg ins Tagesziel etwas beschwerlich wird. Wir kommen noch an der Ruine Weißenstein vorbei, die wir aber aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr besichtigen. Kurz nach 18:00 Uhr erreichen wir unser Tagesziel die Schlossschänke in Friedenfels. Nach einer schnellen Dusche geht's zum Abendessen, da wir nach dem Frühstück um 5:15 Uhr morgens jetzt doch "etwas" hungrig sind; ein üppiges Dessert meinen wir uns heute verdient zu haben. Hoffen wir, dass Michaelas Knöchel sich über Nacht so weit erholt, dass ein Weitermarsch möglich ist. ...so endet Tag 1 unserer Wandertour